Bern - Geschrieben am Donnerstag, September 15, 2011 11:51 von Franco - 0 Kommentare

Bergwanderung Windegghütte – Triftbrücke – Trifthütte

15.9.11

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergwanderung Windegghütte – Triftbrücke – Trifthütte

Mit dem Postauto bis nach Schwendi 1020 m.ü.M. im Gadmertal.
Bei der Haltestelle der Triftseilbahn begann unsere Wanderung.
Grimselwelt
Wer die Wanderung abkürzen möchte, kann natürlich die Seilbahn benutzen
und erspart sich so 2Std. und ca.300 Höhenmeter. Wir wollten aber die ganze
Strecke erwandern und liessen also die Seilbahn ohne uns starten. Bei schönem
Wetter muss bei der Seilbahn, mit langen Wartezeiten gerechnet werden. Über
eine Asphaltstrasse erreichten wir Chäppeli. Hier muss man sich entscheiden,
welchen Weg man einschlagen möchte, um nach Underi Trift zu gelangen. Der
Bergpfad auf der orografisch linken Seite des Triftwasser, besitzt ausgesetzte
Passagen und ist zum Teil gesichert. Über luftige und schmale Bänder führt die-
ser Weg aufwärts. Wir nahmen den Bergpfad der auf der orografisch rechten
Seite hinauf führt. Dieser ist wesentlich einfacher. Die Höhenmeter bleiben die
gleichen. Über die alte Sustenstrasse die 1811 erbaut wurde, wanderten wir ge-
mütlich aufwärts gegen Schaftelen. Kurz nach Schaftelen, verliessen wir die
Asphaltstrasse und bogen rechts ab Richtung Schaftellauiwald. Der markierte
Weg führt steil hinauf nach Schaftellaui. Auf schönem Pfad ging es danach
durch den Schaftellauiwald. Der Weg zieht sich danach auf der abschüssigen,
rechten Talseite im Auf und Ab Richtung Underi Trift. Hoch über der Trift-
schlucht erreichten wir Im üss Hori und danach Im Inn Hori 1331 m.ü.M. Wir
durchquerten den Bösen Graben, der seinen Namen nicht ganz zu Unrecht hat
und jäh in die Triftschlucht abfällt. Kurz danach erreichten wie die Bergstation
der Seilbahn bei Underi Trift 1357 m.ü.M. Taleinwärts ging es weiter und kurz
danach erreichten wir den stiebenden Triftbach, der über eine solide Brücke
passiert wird. Auf der linken Talseite führte unsere Wanderung steil zu einer
ausgeprägten Moräne auf; auf dieser führt der Weg zu Bosslis Stein, wo sich
die Wege zur Trifthütte und Windegghütte trennen. Wir bogen rechts ab, wir
wollten die Windegghütte besuchen, und dort eine Mittagspause einlegen. An
dem verstrauchten und felsdurchsetzten nordseitigen Hang, ging es danach
steil weiter aufwärts. Hier ist Trittsicherheit wichtig und dazu besondere Vor-
sicht bei Nässe. Über Geröll und Treppenstufen und durch lichten Lärchen-
wald, erreichten wir die Windegghütte 1887 m.ü.M., die erst zuletzt sichtbar
wurde. Hier legten wir bei schönster Aussicht eine Mittagspause ein.
SAC Windegghütte
Haslihütten
Nach einer Kaffeepause in der Windegghütte, ging unsere Wanderung weiter.
Über den sogenannten “Familienweg” ging es zur Triftbrücke.
Die Triftbrücke ist eine Fussgänger-Seilbrücke nach dem Vorbild der nepale-
sischen Dreiseilbrücken, welche im Trifttal, das Triftwasser überquert. Die
Triftbrücke ist eine der längsten und höchsten Fußgänger-Hängeseilbrücken
der Alpen. Sie ist die längste Hängeseilbrücke der Schweiz. 100 Meter über
dem Gletschersee erleichtern nun 170 m Brückenlänge den Weg zur Trifthütte
Früher reichte die Zunge des Triftgletschers bis in die Triftschlucht und er-
möglichte so den Alpinisten, auf dem Weg zur Trifthütte die Schlucht über
den Gletscher zu überqueren. Schon 1996 war absehbar, dass dieser Weg in
Kürze nicht mehr passierbar sein würde, da sich der Gletscher rasch zurück-
zog. Allein im Sommer 2003 zog sich seine Zunge um 152 Meter zurück.
Oberhalb der Schlucht bildete sich ein See, der umgangen werden musste.
2004 wurde eine erste Brücke gebaut. Nach kurzer Zeit stellte sich aber her-
aus, dass die Brücke durch die Windturbulenzen bei Föhnstürmen in der
Triftschlucht zu gefährlichem Schaukeln neigte. Dies führte auch immer wie-
der zu Schäden an Gehfläche und Aufhängung. Ursprünglich für Alpinisten
vorgesehen, wurde die Brücke zu einem Touristenmagneten und lockte, nach-
dem die KWO ihre Werkseilbahn für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht
hatte, nun auch schlecht ausgerüstete Wanderer an. Für diese waren die beid-
seitig exponierten Zugänge ebenfalls ein Risiko. Aus diesen Gründen plante
man im Herbst 2008 den Bau einer neuen Brücke, welche den veränderten
Anforderungen genügen sollte. An leicht nach Norden versetzter und 30 m
höherer Position entstand so im Frühjahr 2009 in nur sechswöchiger Bau-
zeit die neue Triftbrücke, die einen sichereren Steg und leichter erreichbare
Zugänge aufweist. Mit Seilabspannungen kann sie extremen Windverhäl-
tnissen besser widerstehen. Die erst fünf Jahre alte Brücke wurde mit Fer-
tigstellung der neuen abgebaut und erhielt im Juni 2010 im Göschenertal
als Salbitbrücke einen neuen Standort.
Wenn man zur Trifthütte gelangen möchte, muss die Triftbrücke überquert
werden. Dies taten wir auch. Luftig ist der Gang über die Brücke, nichts für
Leute mit Tiefenangst. Ein bisschen mulmig wird es den meisten schon, die
über die federnde Triftbrücke gehen und dabei durch das Drahtseilgeflecht
nach unten blicken. 100 Meter tiefer brodelt und schäumt das eisigkalte
Gletscherwasser. Auf der anderen Seite der Triftbrücke, ist ein Hinweis-
schild angebracht. Es macht deutlich, das hier für die Touristen Endstation
ist. Der alpine Wanderweg zur Trifthütte kann nur von guten Berggänger
mit guten Bergschuhe begangen werden. Der Weg ist anspruchsvoll und
steil. 800 Höhenmetern sind zu überwinden, und erfordert die Schwindel-
freiheit. Dieser Weg ist mit Leitern, Ketten, schmalen Stegen über die
Bächen gesichert. Auf dem alpinen markierten Weg sind keine Fehltritte
erlaubt. Steil fallen die Wände ab. Wir achteten konzentriert auf jeden
Schritt. Sofort nach der Brücke sind 2 Eisenleitern vorhanden. Mit Hilfe
dieser Eisenleitern führt der Weg zuerst etwas abwärts. Eine kurze ausge-
setzte Stelle bei einer Felswand wird mittels Ketten entschärft. Über ei-
nen kleinen Eisensteg, überwanden wir kurz danach ein Gletscherbach.
Danach wird es richtig steil bis zu der umwerfend schönen Aussichts-
terrasse bei Punkt 2057 m.ü.M. Was für eine Aussicht! Tief unter uns der
Triftsee. Direkt vor uns der Triftgletscher. Einfach gewaltig. Nach einer
kleinen Pause ging es weiter. Wieder ging es ein kleines Stück runter, bis
grossen Gletscherbach, der vom Zwischen Tierbergen Gletscher gespie-
sen wird. Der stiebende und brodelnde Gletscherbach, wird wiederum
über eine kleine Eisenbrücke überwunden. Da es schon Nachmittag war,
war der Gletscherbach wegen dem Schmelzwasser schon recht anges-
chwollen. Hier möchten wir den Bach nicht nach einem Gewitter über-
winden. Über Punkt 2126 m.ü.M. erreichten wir Punkt 2272 m.ü.M. An
der Westwand des Telltistock führt der Bergpfad ausgesetzt und zu recht
mit Seilen und Ketten gesichert, weiter Richtung Trifthütte. Der Pfad ist
hier schmal und zum Teil bei Nässe rutschig, ein ausgleiten hätte hier
fatale Folgen. Wir erreichten “im Stock”. Hoch über uns war nun die Trift-
hütte ersichtlich. Zuerst musste aber noch eine steile Felswand erklom-
men werden. Die Ketten die an diesem Teilstück angebracht sind, halfen
uns dabei diese Stelle zu meistern. Kurz danach hatten wir die
Trifthütte auf 2520 m.ü.M. erreicht
SAC Trifthütte
Die Trifthütte befindet sich inmitten einem wild-romantischen Gletschergebiet.
Was für ein Panorama! Der Triftgletscher direkt vor uns. Maasplanggstock,
Chilchlistock, Gwächtenhorn, Diechtenhorn, Triftstöckli und so weiter und so
fort. Einfach schön. Wir genossen die Aussicht und die wärmende Sonne.
Pünktlich um 19:00 Uhr gab es das Nachtessen. Das Essen war sehr gut, die
Unterhaltung auch. Die Trifthütte war schon seit langem einer unserer Ziele,
nun hatten wir sie erreicht. Zufrieden gingen wir schlafen.

Die Wanderung von
Schwendi über die
Windegghütte zur
Triftbrücke sollte
keine Probleme
verursachen.
Nach der Triftbrücke
ändert sich das Bild.
Kondition, Trittsicherheit
und Schwindelfrei
muss man schon sein,
möchte man dieses T4
Teilstück zur Trifthütte
unter die Füsse nehmen.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 6 1/4 Std. 12,5 km
ca.1850m Aufstieg
ca.370m Abstieg
2520m höchster Punkt
1020m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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