Wallis - Geschrieben am Freitag, September 21, 2012 21:49 von Franco - 0 Kommentare

Bergwanderung Almageller Hütte – Zwischbergenpass – Furggstalu – Saas Almagell

21.9.12

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergwanderung Almageller Hütte – Zwischbergenpass – Furggstalu – Saas Almagell

Schon früh am Morgen wurden wir von den Bergsteigern geweckt. Sie alle machten sich fast noch
in der Nacht bereit um den Weissmies zu besteigen. Als die meisten den Schlafsaal verlassen hatten,
konnten wir noch eine Runde weiter schlafen. Danach hiess es Frühstück Essen und Rucksack
packen. Ein Rucksack mit den Sachen die wir für die Wanderung zum Zwischbergenpass nicht
brauchten, liessen wir in der Hütte stehen.
SAC Almagellerhütte
Die Almagellerhütte ist eine neuere Hütte, sie wurde erst 1984 errichtet und 2007 erneuert. Sie
liegt bereits auf beachtlichen 2894 Metern. Der Aufstieg zum Zwischbergenpass ist gut markiert
und zu beginn recht gut ersichtlich. Das erste Teilstück ist blau-weiss markiert. Das hat aber damit
zu tun, das der erste Teilabschnitt der gleiche ist, wie wenn man auf den Weissmies aufsteigen
würde. Auf ca. 3000 Meter ändern dann die Markierungen auf rot-weiss. Auf etwa 3100 Metern
stiegen wir dann weglos über einen grauen, glattgeschliffenen Schieferrücken hoch. Auf
ca. 3200 Meter, sind in den 25′ooo Karten zwei Wege eingezeichnet. Der nördliche Weg führt sehr
steil über Geröll und Blockschutt direkt zum Pass hinauf. Wir haben den südlicheren Weg
eingeschlagen. Dieser Weg ist nicht so steil, führt aber auch über riesige Geröllhalden und
Blockschutt. Der Weg führt hinauf zu einer kleinen Senke bei Punkt 3243 m.ü.M., das sich östlich
des eigentlichen Passes befindet. Der Weg ist hier nicht mehr ersichtlich, zu viel Blockschutt und
Geröll ist vorhanden. Der Weg ist aber gut markiert. Unvermittelt steht man ganz oben auf dem
Grat, bei Punkt 3243 m.ü.M. senkrecht über den Abgrund. Dem Grat entlang in der linken Flanke,
liefen wir Richtung Norden. Grosse Felsblöcke und Geröll mussten überwunden werden und
plötzlich standen wir auf den Zwischbergenpass 3268 m.ü.M. Diese Tour ist der Gipfel – ganz
einfach, weil sie mit 3268 Metern einen der höchsten wanderbaren Pass in der Schweiz besteigt.
Nur ganz wenige andere Pässe schaffen es in diese schwindelerregenden Höhen. Gut zu wissen:
Gedanken an Karabiner und Seil kann man dennoch ruhigen Herzens beiseite lassen – die
Besteigung des Zwischbergenpasses ist zwar kein Spaziergang, aber überhaupt nicht schwierig.
Zwei Dinge werden einem hier schnellklar: Die Aussicht hier oben ist nicht nur der Gipfel – sie
ist eine Wucht! Gleich ein Dutzend Viertausender reihen sich hier Schulter an Schulter und
belohnen den ermatteten Passbesteiger. Es sind dies Monte Rosa mit der Dufourspitze,
Liskamm, Strahlhorn, Rimpfischhorn, Allalinhorn, Alphubel, Täschhorn, Dom, Lenzsspitze,
Nadelhorn und, fast vergessen – hoch über der rechten Schulter schliesslich der Weissmies.
Das zweite, das einem auf dem Zwischbergenpass klar wird, insbesondere, wenn man bei
Punkt 3243 nach Osten in die Tiefe geblickt hat: Der Abstieg auf der Ostseite führt über viel,
über sehr viel Geröll. Und wer auch einen Blick auf die Karte geworfen hat, weiss, dass der
Abstieg nach Gondo über mehr als 2400 Meter in die Tiefe führt. Und wer will das seinen
Bändern und Knorpeln schon antun? Darum heisst die kniefreundliche Alternative Umkehren!
Das ist halb so schlimm, denn man erspart sich nicht nur Knieschlottern und Bänderzittern,
die Route vom Zwischbergenpass nach Furggstalden nämlich ist schlicht phänomenal. Der
Abstieg erfolgte über den gleichen Weg wie der Aufstieg. In der Almagellerhütte angekommen,
nahmen wir den anderen Rucksack, den wir stehengelassen hatten und nahmen den Abstieg
zur Almagelleralp unter die Füsse. Bei Punkt 2784 m.ü.M. angekommen, bogen wir links ab,
in den südlicheren etwas längeren Weg. Über einen einfachen Wanderweg verloren wir rasch
an Höhe. Ohne Probleme erreichten wir das alte Berggasthaus auf der
Almagelleralp 2194 m.ü.M.
Berghotel Almagelleralp
Das Berggasthaus lädt zum Verweilen ein. Hier legten wir eine Pause ein. Direkt vor dem
Gasthaus rennen Murmeltiere umher. Die Zwetschgenwähe war ein Gedicht. Frisch gestärkt
starteten wir den letzten Teilabschnitt der Wanderung. Der breite und perfekte Wanderweg
führte uns an der orographisch rechten Seite des Almagellerbaches hinunter bis nach
Chüelbrunji bei Punkt 2053 m.ü.M. Wer den luftigen Abschnitt auf dem Erlebnisweg
umgehen möchte, steigt hier direkt nach Saas-Almagell ab. Wir wollten uns aber auf keinem
Fall den Erlebnisweg vorenthalten. Wir bogen bei der genannten Wegkreuzung also links ab
und liefen in den sehr schönen Lärchenwald von “Mittli Flüe” hinein. Kurze Zeit später
erreichten wir den Erlebnisweg. Eine Hinweistafel macht einem klar, das dieser Weg nur für
Trittsichere und Schwindelfreie ein Erlebnis ist. Hier beginnt nun also der seit Sommer 2002
neu eingerichtete Erlebnisweg. Solche und ähnliche gibt es in unserem Land in der Zwischen-
zeit eine ganze Menge, der Erlebnisweg ob Saas-Almagell verdient aber in jeder Hinsicht seinen
Namen. Wo sonst kriegt man auf einer Strecke von einem Kilometer gleich eine ganze Reihe von
Leitern, Treppen und Stegen geboten, die die Felswände hinauf und an ihnen entlang führen,
und als Krönung noch zwei Hängebrücken, eine davon immerhin sechzig Meter lang und schmal,
beide etwas wacklig über den tiefen Tobel, aber an beiden Enden immerhin sicher verankert?
Drahtseile und Netze sorgen in den ausgesetztesten Abschnitte für ein sicheres Gefühl.
Zwischendurch gönnten wir uns den Blick auf das gewaltige Viertausender-Panorama des
Saastales. Dazu gehört der harzige Duft von Föhren und Lärchen. Wir durchquerten das schroffe
Gelände zwischen Almagellerbach und Furggstalden. Künstliche Steighilfen fuhren uns hinauf und
hinab. Links glatt geschmirgelte Felsflanken, rechts unheimlicher Tiefblick ins Saasertal, vor uns
luftige Leitern und Eisentritte. Nur allzu schnell lag der rund einen Kilometer langer Erlebnisweg
hinter uns. Über schöne Alpwiesen erreichten wir Furggstalden 1901 m.ü.M.
Furggstalden ist der älteste noch bestehende Weiler dieser Region.
Saas Almagell
Mit der Sesselbahn fuhren wir dann hinunter nach Saas-Almagell.

Höchster Wanderbarer Pass
in der Schweiz. Traumhaft
schöne Aussicht und ein ganz
spezieller Erlebnisweg,
das sind die Höhepunkte
dieser Wanderung.
Spektakulärer Blick zur
Mischabel- und Monte-Rosa Gruppe.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 4 1/4 Std. 9,4 km
ca.435m Aufstieg
ca.1460m Abstieg
3268m höchster Punkt
1900m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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